Bericht des Aufsichtsrats
Für die gesamte Luftverkehrsbranche war das Jahr 2022 erneut besonders fordernd. Auf Lockdowns zu Beginn des Jahres folgte ein steiler Anstieg der Nachfrage. Das gegenüber dem Vorjahr deutlich zunehmende Aufkommen verlangte allen Prozesspartnern sehr viel ab. Gerade in den Spitzenzeiten waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens mit hohem Einsatz tätig, um den Verkehr abzuwickeln. Dafür gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unser besonderer Dank.
Das Berichtsjahr 2022 bestätigte unsere Erwartung, dass mit dem Abklingen der Coronavirus-Pandemie das Bedürfnis der Menschen zu reisen wieder ansteigt. Die Lockerung von Infektionsschutzmaßnahmen und der Abbau von Reiserestriktionen stärkten insbesondere die Nachfrage durch Privatreisende, aber auch der Geschäftsreiseverkehr wuchs zum Jahresende stetig an.
Die Fraport AG war im Geschäftsjahr 2022 weiter auf dem Wege der Erholung. Nach verhaltenem Jahresbeginn wuchsen die Passagierzahlen der internationalen Beteiligungen und am Standort Frankfurt gegenüber dem Vorjahr kräftig, wenngleich das Fluggastaufkommen in Summe immer noch etwa 30 % unter dem Spitzenwert des Jahres 2019 liegt. Sehr erfreulich haben sich die touristisch geprägten internationalen Beteiligungsflughäfen entwickelt. Die griechischen Flughäfen lagen sogar erstmalig seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie über dem Vorkrisenniveau. Allerdings haben sich die im Zusammenhang mit der indirekten Minderheitsbeteiligung der Fraport AG an der Betreibergesellschaft des Flughafens in St. Petersburg vorgenommenen Abschreibungen deutlich negativ im Finanzergebnis widergespiegelt, was im Geschäftsjahr 2022 bei der Fraport AG zu einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 88,4 Mio € führte. Dennoch konnte ein positives Konzern-Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr erwirtschaftet werden.
Der Aufsichtsrat nahm während des Geschäftsjahres 2022 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahr und überwachte fortlaufend die Geschäftsführung des Unternehmens. Er ließ sich vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über die beabsichtigte Geschäftspolitik, grundsätzliche Fragen der künftigen Geschäftsführung und Unternehmensplanung, über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle schriftlich und mündlich unterrichten und beriet mit dem Vorstand darüber. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von der Planung wurden dem Aufsichtsrat im Einzelnen erläutert. Der Aufsichtsrat erörterte intensiv die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge auf Basis der Vorstandsberichte. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens stimmte der Vorstand mit dem Aufsichtsrat ab. Darüber hinaus stand der Vorstandsvorsitzende mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats in regelmäßigem Kontakt und unterrichtete ihn über aktuelle Entwicklungen der Geschäftslage sowie wesentliche Geschäftsvorfälle. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung waren, unmittelbar eingebunden. Soweit nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung erforderlich, gab der Aufsichtsrat zu den entsprechenden Vorschlägen des Vorstands – nach gründlicher eigener Prüfung und Beratung – sein Votum ab.
Im Berichtszeitraum trat der Aufsichtsrat zu sechs Sitzungen, darunter einer Strategieklausur, zusammen. Die Strategieklausur am 29. September 2022 und die Aufsichtsratssitzung am 30. September 2022 waren Präsenzveranstaltungen. Die übrigen Aufsichtsratssitzungen fanden im Jahr 2022 hybrid als Präsenzveranstaltungen mit der Möglichkeit der Teilnahme per Videozuschaltung statt. Darüber hinaus fasste der Aufsichtsrat im Jahr 2022 viermal Beschlüsse in schriftlichen Umlaufverfahren.