Wirtschaftliches Umfeld
Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen
Die Weltkonjunktur im Jahr 2022 war neben der abklingenden Coronavirus-Pandemie vor allem durch die russische Invasion in die Ukraine geprägt. Zu Jahresbeginn verlangsamten im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie stehende Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorleistungsgütern das Wachstum. Der Ukraine-Krieg erhöhte die bereits gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise zusätzlich und führte zu einem Anstieg der Inflationsraten weltweit. Die Zinserhöhungen vieler Zentralbanken zur Eindämmung der Inflationsraten dämpften die wirtschaftliche Dynamik.
Im Euroraum profitierte die Wirtschaft im ersten Halbjahr noch von der Aufhebung der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung. Im Laufe des Sommers machten sich allerdings die deutlichen Preissteigerungen bemerkbar.
Die exportorientierte deutsche Wirtschaft litt neben den Lieferengpässen, den steigenden Energiekosten und den damit anziehenden Inflationsraten unter dem sich verschärfenden Arbeitskräftemangel. Dieser machte sich in nahezu allen Wirtschaftsbereichen bemerkbar und wirkte angebotshemmend bei gleichzeitig hoher Konsumnachfrage. Insgesamt verlief die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland schwächer als im europäischen Durchschnitt.
Die US-Wirtschaft wuchs im zweiten Halbjahr trotz der deutlichen geldpolitischen Straffung der nationalen Notenbank. Die Schwellenländer litten unter dem schwierigen außenwirtschaftlichen Umfeld, die Entwicklung verlief aber insgesamt uneinheitlich. In China verhinderte die bis Ende des Jahres geltende Null-Covid-Strategie der Regierung höhere Wachstumsraten und beeinträchtigte die weltweiten Lieferketten. Brasiliens Wirtschaft legte 2022 hauptsächlich aufgrund der guten Entwicklung im Dienstleistungssektor zu. Die peruanische Wirtschaft dagegen litt unter massiven Preissteigerungen.
Trotz vieler Störfaktoren konnte der Welthandel 2022 wachsen, verlor aber in der zweiten Jahreshälfte deutlich an Dynamik.
Bruttoinlandsprodukt (BIP)/Welthandel1) |
||
Reale Veränderungen jeweils gegenüber dem Vorjahr in % |
2022 |
2021 |
---|---|---|
Welt |
+3,4 |
+6,2 |
Eurozone |
+3,5 |
+5,3 |
Deutschland |
+1,9 |
+2,6 |
USA |
+2,0 |
+5,9 |
Lateinamerika |
+3,9 |
+7,0 |
China |
+3,0 |
+8,4 |
Japan |
+1,4 |
+2,1 |
Welthandel |
+5,4 |
+10,4 |
Quelle: Bloomberg
Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen
Im vergangenen Geschäftsjahr haben sich keine Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen ergeben, die wesentlichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Fraport-Konzerns hatten.
Entwicklung der branchenspezifischen Rahmenbedingungen
Für die Monate Januar bis November 2022 meldete der Airports Council International (ACI) einen vorläufigen weltweiten Passagierzuwachs gegenüber dem Vorjahr von 55,5 %. Das Luftfrachtaufkommen sank um 6,0 %. Die europäischen Flughäfen verzeichneten beim Passagieraufkommen ebenfalls einen Zuwachs um 98,5 %. Bei der Luftfracht verzeichneten die Flughäfen in Europa einen unterproportionalen Rückgang von 5,2 %. Das Passagieraufkommen an den deutschen Verkehrsflughäfen erholte sich um 110 %. Die Cargo-Tonnage nahm um 6,0 % ab.
Passagier- und Frachtentwicklung nach Regionen 2022 |
||
Veränderungen jeweils gegenüber dem Vorjahr in % |
Passagiere 2022 |
Luftfracht 2022 |
---|---|---|
Deutschland |
110,0 |
–6,6 |
Europa (ohne Deutschland) |
98,5 |
–5,2 |
Nordamerika |
37,0 |
–3,3 |
Lateinamerika |
53,2 |
3,3 |
Naher/Mittlerer Osten |
129,3 |
–8,2 |
Asien/Pazifik |
24,4 |
–10,2 |
Afrika |
65,4 |
4,1 |
Welt |
55,5 |
–6,0 |